von Hansi Tietgen

Es ist nicht nur die atemberaubende Technik die die Fazination des Spiels von Gitarristen wie Steve Vai oder Joe S. ausmacht. Songs wie Vai's For The Love Of God oder Satriani's Lords Of Kharma schöpfen ihre interessante Atmosphäre aus der Tatsache, dass beide Gitarreros hier einer ganz speziellen Tonleitervariante den Zuschlag gegeben haben : Dem lydischen Mode. Unser heutiger Lick der Woche hält einige interessante Tipps rund um das Mode mit dem ganz besonderen Flair für dich gereit.

Das lydische Mode ist ein Teil der ganz gewöhnlichen Dur-Tonleiter:

Ionisch-Lydisch

 

Und die griffbretttechnische Realität:

F Lydisch (C Ionisch)

Doch mit der Skala alleine ist es noch lange nicht getan. Die Atmosphäre eines Songs wird maßgeblich von den verwendeten Akkorden bestimmt. Der Akkordtypus der den Sound des lydischen Modes am effektivsten rüberbringt ist der maj7#11 Akkord, ein Vierklang der, ausgestattet mit einer zusätzlichen #11, für das typisch lydische Flair sorgt. Damit du akkordmäßig experimentieren kannst, präsentieren wir dir in gewohnter Weise zwei der am häufigsten verwendeten Greifweisen dieser Akkordvariante.

Fmaj7#11
Fmaj7#11

Jetzt aber zur Praxis. Unser aktueller Lick der Woche arbeitet mit den eben vorgestellten lydischen Akkorden und ist ein sehr gutes Beispiel für den coolen Sound des lydischen Modes.

Jam hören

Kommen wir zu unserem Trick der Woche. Um den interessanten Sound des lydischen Modes noch zu unterstreichen, setze ich in der Impro auf einen so einfachen wie effektiven Kniff, der am ehesten wohl mit dem Begriff Akkordsubstitution zu umschreiben ist.

Akkordsubstitution

Wie du siehst habe ich über dem Fmaj7#11 unseres Jam Trax einen ganz gewöhnlichen C maj7 Arpeggio an den Start gebracht. In Relation zum Grundton des Fmaj7#11ers ergeben seine Töne eine sehr interessante Soundvariante. Verallgemeinern wir das Ereignis, ergibt sich folgende Regel:

Spiele ich über einem maj7#11 Akkord ein normales maj7 Arpeggio, dessen Grundton eine Quarte über dem des lydischen Akkordes liegt, so erhalte ich den interessanten Sound eines maj7#11 Chords mit zusätzlicher großer 9 (ohne Grundton).

Damit du auch selber einige weiterführende Experimente über dem Jam Track an den Start bringen kannst haben wir dir die in unserem Solobeispiel verwendete Arpeggioform jetzt noch einmal als Grafik aufbereitet. Das wirklich coole an dieser Spielweise ist die Tatsache, dass sich das Arpeggio aus drei absolut identisch zu greifenden Teilen zusammensetzt.

Cmaj7 Arpeggio

Das war der 19. Lick der Woche. Freu' dich ruhig schon mal auf Ausgabe 20, denn da wird es mal wieder so richtig rockig.

Bis dahin viel Spaß beim Üben.

Hansi Tietgen

Home planet guitar