Lick der Woche 50- Highway Motel

Die Analyse

Tonleiter der Wahl ist die universelle, auch von AC/DC Gitarrist Angus Young zur Impro über dem Song bevorzugte, D Blues Scale. Aber das ist, eingefleischte Planet Guitar User werden es schon erkannt haben, nur die halbe Wahrheit. Einmal mehr kommt mit der D dorischen Blues-Tonleiter nämlich auch eine erweiterte Ausgabe dieses Skalen-Typus zum Einsatz.

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Dieser Lick der Woche wurde eingespielt mit der
Ibanez AX 125

Die ersten vier Takte des Audios gehören ausschließlich der Rhythmusgitarren-Fraktion. Unsere Impro(und damit auch die Notation) startet in Takt 5 des Trax. Nach einem relaxten Einstieg (mit nur zwei Tönen) kommt im zweiten Takt der Impro ein ziemlich cooler Double Stop Lick zum Einsatz. Da das Teil in vielen musikalischen Situationen eine verdammt gute Figur macht, solltest du den Lick auf jeden Fall in dein Spiel-Repertoire aufnehmen! Auf der "3" des Taktes startet ein typischer Connection Lick, mit dessen Hilfe zwei Positionen der D- Blues Scale im Handstreich verbunden werden (Takt 3 unseres Beispiels). Zeit, ein wenig zu entspannen. Die Takte 4 und 5 bestreite ich mit einigen relaxten Bending-Pattern innerhalb der D-Blues Scale- die klassische Ruhe vor dem Sturm! Und tatsächlich geht es im sechsten Takt der Studie noch einmal richtig hoch her.Die Töne des kompletten Laufs rekrutieren sich allesamt aus der oben vorgestellten D-Dorischen Blues-Scale. Da das Spieltempo recht hoch ist (zirka Warp 7) werden den Lauf im Normalfall nur fortgeschrittene Spieler ohne aufbauende Studie auf die Reihe kriegen. Hier ein paar Tipps für Novicen:

  • Bester Tipp zum Thema: Gitarristen brauchen Geduld! Denke immer daran, dass das Aufbauen von Spieltempo sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Und damit sind keine Tage gemeint! Mitunter kann es schon mal Wochen, oder gar Monate dauern, bis man hörbare Fortschritte verbuchen kann. Aber das ist normal!
  • Seziere das Pattern in kleine Teile und trainiere jeden Part separat. Wähle dabei ein Spieltempo in dem du problemlos in der Lage bist den Lauf perfekt und ohne Stress zu performen. Denn du weißt ja: Einmal antrainierte Spielfehler sind nachher nur sehr schwer wieder los zu werden.
  • Erst wenn du jeden der Einzelparts sauber spielen kannst, solltest du damit anfangen den komplette Lauf zu üben.
  • Lerne das Solo auswendig. Nur wenn du bereits im Vorfeld schon genau weißt was auf dich zukommt, wirst du in der Lage sein den Lauf perfekt zum besten geben zu können

Zurück zum Stück! Bevor wir gleich über das Ending des Solos sprechen werden, wollen wir dir noch eine interessante Variante der D-Dorischen Blues Skala ans Herz legen. Die Skala kommt auf der "4" des sechsten Takts zum Einsatz und featured eine besondere Positionierung der Blue Note. Durch das "Ausleihen" des Tons aus dem benachbarten Fingersatz der Skala, bietet die Variante die Möglichkeit den coolen Sound der Blue Note durch einen einfachen, "hammeringonpulloff-gestützen" Lagenwechsel zu nutzen. In unserem Griffbild haben wir die "auswärtige" Note blau markiert.

Kommen wir zum Ending. Nach einem relaxten Bending-Pattern in Takt 7, stellt die "Begleitband" ihre Arbeit ein. Die wah-getriebene Lead-Gitarre macht erst einen Takt später Feierabend. Ein 1 1/2 Ton Bending, Achteltriolen und die Blue Note (9.Bund B-Saite/Ab) sorgen für ein standesgemäßes Veranstaltungsende.

TIPP: Und fertisch! Abschließend möchten wir dir noch einmal unser Buch zur Site, die coole Skalenschule Scales ´n´more ans Herz legen. Neben Erklärungen zu den angesagtesten Skalen des Rock/Pop/Jazz Biz, versorgt dich das 200 Seiten starke Werk (inklusive CD), mit jeder Menge Lix und Soli. Und das beste: Du kannst das Buch versandkostenfrei bei uns bestellen. Informier' dich!

Viel Spaß beim Üben.

Hansi Tietgen

 

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