Classic Rock AC/DC Thunderstruck

von Hansi Tietgen

Schon Ende der 70er Jahre war der raue, straighte Sound der australischen Hard-Rocker AC/DC Kult. Und wer kürzlich mal einen mehr oder weniger intensiven Blick in die Glotze riskiert hat, dem wird sicher aufgefallen sein, dass die Musik der Boys from down under auch jenseits der Milleniumsgrenze noch cool genug ist, um sogar in den durchgestylten Marketingkonzepten Hollywoods eine Rolle zu spielen. Denn eines ist sicher: Es ist garantiert kein Zufall, dass der Anfang der 90er Jahre entstandene AC/DC Klassiker Thunderstruck für die nötige musikalische Untermalung des Trailers zum aktuellen Kino-Actionspektakel Drei Engel für Charlie - Volle Power sorgt.

Doch schon in den gitarrenverrückten Früh 90ern, weckte das heiße Intro des Songs die Begehrlichkeit der Saiten-Fraktion. Grund genug, uns Angus Youngs Künste einmal etwas genauer anzuschauen.

Thunderstruck Intro hören...

In Ermangelung der wilden Männerchöre, die im Original wüst ins Mikro husten, haben wir uns dazu entschlossen unsere Version des Songs mit den passenden Akkorden aufzublasen. Die Notation entspricht natürlich eins zu eins dem "echten" Angus-Lick.

Angus Statement basiert auf zwei Arpeggien und einer Linie, die sich der B mixolydischen Tonleiter bedient. Starten wir mit den beiden Akkordspezialisten- den Arpeggien.

ÜBRIGENS: "Arpeggien sind gebrochen gespielte Akkorde". Einfach gesprochen kann man also sagen, dass ein Arpeggio nichts anderes ist als ein Akkord, dessen Töne separat hintereinander gespielt werden.

Im Falle "Thunderstruck" setzt Angus auf den Sound eines B-Dur, und eines E-Moll Akkords.


Der Sound des Licks wird maßgeblich vom als Leer-Saite gespielten Ton B ( B-Saite) geprägt. Dabei übernimmt die Note, je nachdem in welchem Teil des Lix man sich gerade befindet, die unterschiedlichsten Funktionen. So fällt ihr im B-Dur Arpeggio die Aufgabe des Grundtons zu. Im E-Moll Arp, wird das B zur reinen Quinte.

Das kontinuierliche Wechselspiel setzt sich auch im zweiten Teil des Licks fort. Auch hier fällt der leeren B-Saite eine maßgebliche soundbildende Aufgabe zu. Die restlichen Töne rekrutieren sich aus der B-mixolydischen Tonleiter, einer Scale also, der gerade im Blues und seinen zahlreichen Ablegern eine entscheidende Rolle zufällt.

ÜBRIGENS: Die B Mixolydische Skala ist ein direkter Abkömmling der normalen E-Dur Tonleiter, besteht also - einfach gesagt - aus den selben Tönen.

Kurz noch was zur Spieltechnik. Durch den kontinuierlichen Wechselschlag ist die Nummer gar nicht so leicht zu meistern. Ungeübteren Pickern legen wir deshalb ans Herz, mit einem reduzierten Grundtempo ins Rennen zu gehen. Für das optimale Absolvieren des zweiten Teils ist -einmal mehr- die Verwendung des korrekten Fingersatz von entscheidender Bedeutung. Achte also auf die in der Notenzeile angegebenen Hinweise. Und noch was: Das intensive Üben eines Songs wie Thunderstruck kann dabei helfen, die eigene Technik ganz enorm zu verbessern.

TIPP: Weitere Infos zum Thema Skalen, sowie jede Menge coole Lix, Solos und Tipps findest du in meinem Buch Scales ´n´more. Das 200 Seiten starke Werk kommt mit CD und ist direkt über uns zu beziehen. weiter...

Aber nur dann, wenn man von vornherein Wert auf eine saubere, perfekte Ausführung legt. Startet man allerdings mit einem unangemessen hohen Übungstempo, läuft man sehr schnell Gefahr, Fehler einzustudieren, die man dann nachher nicht mehr (oder nur schwer)wieder los wird. Sei also ehrlich zu dir selber und bleib cool!

Bis bald

Hansi Tietgen

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