Hughes & Kettner TriAmp MK II

Sechs sells!

ein Test von Hansi Tietgen

Mit der Veröffentlichung des ersten TriAmps im Jahr 1995 setzte Hughes & Kettner einen Meilenstein im Amp-Biz und präsentierte ein Verstärker-Konzept das gleich drei, vollkommen autarke 2-kanalige Vollröhren-Amps in einem Gerät kombinierte und auf diese Weise sechs der angesagtesten Amp-Charaktere bereit stellen konnte. Doch damit nicht genug: Durch seine moderne Bedien-, und Schaltlogik (optional auch per Midi steuerbar)und eine sehr effektiv arbeitende Klangregelung, verfügte der röhrengetriebene Tausendsassa über eine Klangvielfalt und Flexibilität wie man sie in der Sektion der Vollröhren-Amps bis dato lange suchen musste. Der stetigen Entwicklung der Musikszene und dem daraus resultierenden Wunsch nach immer mehr Gain Rechnung tragend, erfuhr der erfolgreiche Verstärker im Jahr 2000 eine Überarbeitung - die ihm nicht nur noch mehr Power, sondern auch den "Zunamen" MK.II einbrachte. Bei einem Besuch im saarländischen St.Wendel, dem Stammsitz der Firma Hughes & Kettner, fiel uns der auffällige Bolide direkt ins Auge und weckte die Lust auf einen ausgiebigen Test.

Aufbau und Bedienelemente

Namensgeber für das Flaggschiff der Custom Tube Serie ist das Konzept, drei vollkommen autarke 2-kanalige Preamps "unter einem Dach" zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck werkeln im Vorstufenbereich des TriAmp MK.II acht 12AX7 Röhren die, in verschiedenen Konfigurationen, die Basis für drei Grundsounds mit sehr unterschiedlichen Klangeigenschaften bilden. Da der TriAmp - trotz seiner Flexibilität- dabei komplett ohne Halbleiter-Elemente auskommt, kann der Verstärker (Puristen werden es gerne hören) mit ruhigem Gewissen als reinrassiger Vollröhren-Verstärker bezeichnet werden.

Röhren-Konfiguration der drei Preamp-Sektionen

Amp. 1A and 1B = Valve 3 (12AX7)
Amp. 1B = Valve 2 (12AX7)
Amp. 2A and 2B = Valve 5 (12AX7)
Amp. 3A and 3B = Valve 4 (12AX7)
Amp. 3A = Valve 6 (12AX7)
Amp. 3B = Valve 7 (12AX7) or 8 (12AX7)
Amp. 2 and 3 = Valve 4 (12AX7)
Amp. 1 and 2 = Valve 1 (12AX7)

Da bekanntermaßen aber auch die Endstufe einen maßgeblichen Anteil an der Performance eines Verstärkers hat, mussten sich die Ingenieure im Hause Hughes & Kettner auch in dieser Hinsicht etwas einfallen lassen - schließlich konnte man dem Amp ja nicht auch noch drei separate Endstufen-Sektionen, inklusive Master-, und Presence-Regelung spendieren. Also entschied man sich dazu den Presence-Dämpfungsfaktor und -damit einhergehend- auch die Endstufen-Charakteristik, mit Hilfe eines speziellen Kondensators automatisch bei jedem Kanalumschalten an die "Grundbedürfnisse" des jeweils aktiven Preamps anzupassen. Apropos: In Sachen Endstufen-Röhren setzt Hughes & Kettner beim TriAmp übrigens auf die Vorzüge der beliebten EL34 (x4).

Bevor wir uns aber den Details zuwenden, wollen wir zunächst einmal einen Blick auf das Gehäuse-Design und die Bauausführung des Amps werfen. Und da gibt es einiges zu sehen! Genau wie beim Zentera, oder der Edition Tube Serie besteht auch das Gehäuse des TriAmps aus russischem Birken-Schichtholz (Multiplex)- dem Garanten für robuste Roadtauglichkeit. Das für die Oberflächenveredelung zum Einsatz kommende schwarze Kunstleder ist perfekt aufgezogen und von strapazierfähiger Qualität. Die Gehäuseecken werden durch "Protektoren" aus schwarzem, schlagfesten Kunststoff vor den Unbilden des Alltags geschützt. Ein echtes Highlight sind die spektakulär in Szene gesetzten Innereien des Amps. Sowohl die 13 verbauten Röhren, als auch die zwei Trafos finden auf (und in) einem verchromten Elektronik-Chassis platz. Damit das Gesamt-Kunstwerk auch ungehindert bei der Arbeit beobachten werden kann, haben die Designer dem Amp eine Front aus Plexiglass spendiert und den Innenraum im typischen "Hughes & Kettner Blau" illuminiert. Sowohl das große Firmenlogo, als auch die Amp-, und Sektionen-Bezeichnungen wurden von hinten in das Plexi-Glass graviert. Das ist nicht nur eine Lösung für die Ewigkeit, sondern hat den angenehmen Nebeneffekt, dass die Gravurkanten das blaue Licht aus dem Gehäuseinneren brechen und auf diese Weise die Beschriftungen so aussehen lassen als seien sie separat beleuchtet - coole Sache! Für eine ausreichende Belüftung sorgt ein verchromter Gittereinsatz auf der Gehäuseoberseite, sowie zwei Belüftungsschlitz-Reihen auf der Amp-Rückseite.

Die drei Preamps (6 Kanäle) im Überblick

AMP 1 Sektion

Der A Kanal des ersten Amps liefert typisch amerikanische Clean-Sounds und ist so ausgelegt, dass er selbst bei hohen Gainwerten nahezu übersteuerungsfrei bleibt. Die Performance ist ausgewogen und bietet üppige, druckvolle Bässe, ohne dabei den typischen Twäng vermissen zu lassen. Der A Kanal ist der Spezialist für coole Funk-Vamps und smoothes Jazz-Comping. Die Anpassung der Gesamtlautstärke (und die Kontrolle über den gelieferten Übersteuerungsgrad) erfolgt - genretypisch authentisch -ausschließlich über den Gain-Regler (A). Der Master-Regler bleibt im A Kanal ohne Funktion. Anders ist das bei Kanal B. Der Spezialist für britische Class A Sounds kommt mit getrennter Gain-, und Master-Volume Regelung. Der Grundsound des Kanals ist glockig und besitzt im Hochmitten-Bereich genau die ausgeprägte Oberton-Performance, die Gitarristen an britische Amps mit "EL34 Class A Endstufen" so schätzen. Mit einer "kräftigen" Gitarre kann man dem TriAmp schon im mittleren Gain-Regelbereich sehr feinzeichnende übersteuerte Sounds entlocken. Das Steigern des Gain-Levels sorgt mehr und mehr für sahnig, angezerrte Blues-, und Crunch-Sounds (siehe Praxis).

Ein smartes Feature der Amp 1 Sektion ist der sogenannte TIGHT Schalter. Da bei der Verwendung eines Heads in der Regel 4x12" Cabinets zum Einsatz kommen, diese aber- gerade im Clean-Betrieb- häufig zu einer Überzeichnung bestimmter Bass-Frequenzen neigen (ein leicht undifferenzierter Sound ist die Folge), bewirkt der Schalter eine steilflankige Absenkung "mulmender" Bass-Anteile und somit eine effektive "Entrümpelung" des Sounds. Bei Gitarrencombos hat man damit übrigens deshalb keine Probleme, weil der "Mulm-Effekt"- bedingt durch die Gehäusekonstruktion- von vornherein nicht auftritt.

AMP 1 Features

KANAL SCHALTER: Dienen der Anwahl des gewünschten Grundsounds (Kanal A oder B). Der aktive Kanal wird durch entsprechendes Leuchten des zuständigen Schalters angezeigt.
GAIN A, GAIN B: Regeln den Übersteuerungsgrad von Kanal A und B.
KLANGREGELUNG: Gemeinsame Klangregelung für die Kanäle A und B
AMP Tight Schalter: Bewirkt eine Absenkung "mulmiger" Bass-Frequenzen, wie sie bei Cleansounds auftreten können, deren Wiedergabe über eine 4x12" Box erfolgt.
MASTER: Regelt die Lautstärke des aktiven AMP 1B im Verhältnis zu den anderen beiden Preamps.

Hinweis: Der Master in Amp 1 wirkt nur auf Kanal B. Kanal A arbeitet wie ein alter Vintage-Amp, ohne Master-Regler. Übersteuerungsgrad und Lautstärke werden hier ausschließlich über Gain A eingestellt.

Amp 2 Sektion

Unter dem Motto "Classic British Drive" hat sich der zweite Amp des MK.II ganz der britischen Sound-Kultur verschrieben. Dem angestrebten Charakter der Sektion entsprechend entschieden sich die Hughes & Kettner Ingenieure dazu dem Amp eine Spezialschaltung zu verpassen, die der Endstufenübersteuerung den Charakter der legendären Marshall Plexis verleihen sollte - sicher keine schlechte Wahl! Und wer schon einmal das Vergnügen hatte einen Original-Plexi spielen zu können der weiß, dass die Jungs aus dem Saarland hier ganze Arbeit geleistet haben. Als Ergebnis stehen zwei Grundsounds zur Verfügung, die mit Eigenschaften wie einer ausgeprägten Dynamik, einer präzisen Widergabe von Spieldetails und einer perfekten Kontrolle all das bieten, was man von einem guten Röhrenamp erwartet. Dabei kommen Freunde tougher, durchsetzungsstarker Crunch-Sounds im typischen 80er Jahre Outfit in Kanal A auf ihre Kosten. Kanal B ist mit noch mehr Gain ausgestattet, klingt dichter und liefert ein ausgeprägteres Sustain- die ideale Spielwiese für Lead-Freaks, die nach einem ehrlichen, offenen Leadsound suchen.

Amp 2 Features

KANAL SCHALTER: Dienen der Anwahl des gewünschten Grundsounds (Kanal A oder B). Der aktive Kanal wird durch entsprechendes Leuchten des zuständigen Schalters angezeigt.
GAIN A, GAIN B: Regeln den Übersteuerungsgrad von Kanal A und B
KLANGREGELUNG: Gemeinsame Klangregelung für die Kanäle A und B
MASTER: Regelt die Lautstärke der Kanäle A/B
im Verhältnis zu den anderen beiden Preamps.

Amp Sektion 3

Die dritte Amp-Sektion "Modern Gain" ist voll auf Leistung getrimmt und liefert "Zerr-Reserven" ohne Ende. Bei der Entwicklung des "Turbo-Moduls" hat man im Hause Hughes & Kettner ein Hauptaugenmerk darauf gelegt, die Performance des Amps, auch bei extremen Gain-Werten, transparent und definiert zu halten - Eigenschaften, ohne die z. B. professionelles High-End Drop-Riffing nicht zu realisieren wäre! Außerdem sollte der Klang-Charakter der jeweils verwendeten Gitarre -trotz Mega-Zerre- unverfälscht wiedergegeben werden. Auch das, gerade bei HiGain Sounds, nicht immer ein Standard. Für den A Kanal stand der Overdrive-Sound des beliebten Hughes & Kettner DUOTONE Pate. Dank der gelieferten Transparenz und dem Mega-Gain, empfiehlt sich der "Alpha-Kanal" für Lead-Work in allen erdenklichen Variationen. Aber auch exzessives Power-Riffing ist für den muskelbepackten Kanal kein Thema. Noch eine Spur krasser geht es im B-Kanal zu Sache. Er wurde speziell auf die Bedürfnisse der "New Generation" abgestimmt und ist der Spezialist im "an die Luft setzen" extremer Drop-Tunings (siehe Praxis).

Amp 3 Features

KANAL SCHALTER: Dienen der Anwahl des gewünschten Grundsounds (Kanal A oder B). Der aktive Kanal wird durch entsprechendes Leuchten des zuständigen Schalters angezeigt.
GAIN A, GAIN B - Regeln den Übersteuerungsgrad von Kanal A und B
KLANGREGELUNG: Gemeinsame Klangregelung für die Kanäle A und B
MASTER: Regelt die Lautstärke der Kanäle A/B im Verhältnis zu den anderen beiden Preamps.

Master Sektion

Neben dem Mastervolumen zur Kontrolle der Gesamtlautstärke des TriAmps, findet in der Master-Sektion der Presence-Regler platz. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der drei Amp-Sektionen des TriAmps MK. II optimal gerecht zu werden, ändert sich seine individuelle Wirkungsweise abhängig vom gerade aktiven Preamp. Mit Hilfe des FX Switch lässt sich der Effektweg an-, und ausschalten. Die Funktion des Midi Learn Tasters ist optional und setzt voraus, dass der TriAmp mit dem MSM-1 Midi Modul ausgestattet ist. Das Nachrüst-Tool erlaubt eine midigestützte Fernbedienung der Effektloop-Feature und der Amp-Kanäle.

Die Rückseite

Ein Blick auf die Rückseite des Amps macht schnell klar, dass auch die "Sekundär-Ausstattung" des Verstärkers problemlos höchsten professionellen Ansprüchen gerecht werden kann. So ist der TriAmp z.B.mit einem röhrengetriebenen (12AX7) Effektweg ausgestattet, der sich auf Knopfdruck (FX Seriell/Parallel Switch) vom seriellen-, in den parallelen Modus umschalten lässt und so optimal an die Ansprüche der unterschiedlichsten externen Gerätschaften angepasst werden kann. Bei einem parallelen Effektweg wird das Effektsignal dem Ampsignal(ähnlich wie bei einem Mischpult)zugemischt. Das hat zur Folge, dass die Gesamtperformance des Amps nahezu unbeeinflusst bleibt und der Sound nichts von seinem Druck und seiner Power verliert. Der Parallel-Modus eignet sich ideal zum Einsatz in Verbindung mit Delays, Reverbs und Modulationseffekten. Im seriellen Modus wird das komplette Signal durch die LOOP geschickt! Noise Gates und Kompressoren kommen in diesem Betriebsmodus bestens zur Geltung. Für eine optimale Anpassung des Ausgangspegels an das jeweils angeschlossene Effektgerät sorgt der FX Send Level Taster. Die Feinabstimmung des Lautstärkenverhältnisses zwischen dem Vorstufensignal und dem Signal an der FX Return Buchse erfolgt über den sogenannten "Level-Regler".

Neben dem üppig ausgestatteten Effektweg, verfügt der Triamp MK.II über eine integrierte Red Box. Ihr DI Out liefert ein symmetrisches Line-Signal, dass mit Hilfe der bekannten Hughes & Kettner Lautsprechersimulation so aufgearbeitet wurde, dass es sich ideal zur Weiterverarbeitung in Mischpulten, Gesangsanlagen, Aufnahmegeräten etc. eignet. Wer den Sound einer am Limit arbeitenden EL34 Endstufe genießen will, ohne nachher (zwingend) zum Hörgeräteakustiker zu müssen, der wird die "Half Power" Funktion zu schätzen wissen. Der smarte Schalter halbiert die Leistung auf Knopfdruck von 100 auf 50 Watt. Ein Anschluss für das TriAmp Mk.II Stageboard (im Lieferumfang enthalten) und vier Speakeranschlüsse zur Realisation aller gängigen Boxen-Konfigurationen, runden das "Heck-Angebot" des Amps ab.

Die Praxis

Getreu der Devise "Alles der Reihe nach", starten wir unsere praktischen Untersuchungen im A Kanal der Amp 1 Sektion - (zunächst) in Verbindung mit einer Epiphone Boneyard Les Paul (mit Gibson Burstbucker Humbuckern). Der Grundsound des Amps ist warm und smooth und begeistert mit einer ausgeprägten Dynamik und einer sehr präzisen Ansprache. Selbst subtile Spieldetails greift der Amp bereitwillig auf. In hohen Gaineinstellungen wird der Sound immer voller und dichter, ohne sich dabei jedoch zum "echten Zerren" überreden zu lassen. Die Klangregelung arbeitet präzise und effektiv, so dass sich problemlos alle gängigen Variationen zum Thema Clean-Sound realisieren lassen. Ein echtes Highlight sind die erstklassigen Funk-Sounds, die sich, nicht zuletzt wegen des immer vorhandenen "Twängs" - hinter keinem Fender-Amp den ich jemals gespielt habe- verstecken müssen. Aber auch warme, massive Jazz-Sounds sind für den TriAmp kein Thema. Die Performance ist - im wahrsten Sinne des Wortes- organisch. Der B -Kanal macht gaintechnisch da weiter, wo Kanal A aufhört. Überhaupt: Ein echtes Lob für die Abstimmungen der einzelnen Kanäle! Beim TriAmp machen sechs unterschiedliche Kanalzüge wirklich Sinn (siehe Fazit). Im unteren Gainbereich bleibt der Sound nahezu clean, klingt hierbei aber wesentlich "britischer" und obertonreicher, als sein "A-Kompagnon". Mit steigendem Gain und einer entsprechenden Lautstärke läuft die Endstufe mehr und mehr in den Sättigungsbereich und liefert EL34 Crunch-Sounds vom Feinsten. Aber auch Freunde gepflegter Blues-Leads kommen hier voll auf ihre Kosten. Mit dem Hals Pick-Up einer Strat geht es glockig, brillant zur Sache. Die Performance ist smooth und gebunden - so macht ne´Blues-Session richtig Spass. Wer beim Solieren etwas mehr Gain bevorzugt, der sollte mal die zweite Ampsektion des TriAmps antesten. Auch hier bestätigt sich der Eindruck der perfekten Abstimmungen der Kanäle. Wieder macht der Amp in Sachen Gain und Klangcharakter konsequent da weiter, wo der B-Kanal der ersten Amp-Sektion aufgehört hat. Der transparente, präzise Sound läd zu coolen AC/DC style Chord-Riffs ein - hier mumpft nichts. Mit dem Hals-Pick-Up der Boneyard lassen sich dem Amp gigantiche Blues-Leadsounds entlocken. Noch mehr Gain und Sustain liefert schließlich der B-Kanal. In entsprechenden Lautstärken und bei voll aufgedrehtem Gain, verwöhnt der TriAmp mit dem typischen "Brown-Sound" alter Marshalls. Wunderbar, wie sich der Amp alleine mit dem Volume-Regler der Gitarre kontrollieren lässt. New Metal-Headz aufgepasst: Obwohl (oder gerade weil) der B-Kanal der Amp 2 Sektion keine ausgeprägten HiGain Ambitionen hat, werden Drop-Riffs mit einer Power und Transparenz übertragen, wie es besser nicht sein könnte. Und mal ganz unter uns: Auch die Helden des New Rock kommen auf ihren Produktionen häufig mit wesentlich weniger Gain aus, als man landläufig vielleicht vermuten mag. Da die Sound-Basis des zweiten Preamps wirklich ganz hervorragend ist, habe ich auch mal das Experiment gewagt und einen Tube Screamer vorgeschaltet, um dem ganzen so noch ein wenig einzuheizen. Das Ergebnis war.....durchschlagend! Absolut spitze. Wer ohne "Tretmine" HiGain-Power genießen will, der wird in der dritten Amp-Sektion des TriAmps fündig. Hier werden Overdrive-Junkies und Fans sahnig verzerrter Leads gleichermaßen gut bedient. Wieder passt die Beschreibung "Organische Performance" wie die Faust auf´s Auge. Power-Riffs kommen definiert und präzise - mit oder ohne Drop-Ambitionen. Leads gehen smooth, gebunden und sustaingeschwängert von der Hand. Ganz egal ob man auf Santana, Lukather, oder Satriani steht: Der TriAmp hat alles drauf. Und wem das immer noch nicht genug sein sollte, der hat ja immer noch die Möglichkeit den B-Kanal scharf zu schalten. Spätestens jetzt werden selbst die krassesten Gain-Jünger ihren Frieden finden. Ganz in der Tradition amerikanischer HiGain Pumpwerke versorgt der Amp mit dem ultimativen NewMetal Brett. Dabei verpackt der TriAmp selbst kompromissloses Drop C Riffing mit links - der Sound bleibt zu jeder Zeit und (vor allem) in jeder Lautstärke hervorragend ortbar und transparent. Aus der Reserve locken lässt sich der blaue Bolide nicht - mir ist es jedenfalls nicht gelungen :o))

Fazit

Der TriAmp MK.II ist ein Allround-Amp der Güteklasse A. Sechs, in jeder Hinsicht perfekt aufeinander abgestimmte Kanäle und eine erstklassige Basis sorgen dafür, dass man in wirklich jeder Stilistik genau den richtigen Sound im Angebot hat. So kommen New Metaller, die nach dem kompromisslosen HiGain-Brett suchen beim TriAmp genauso selbstverständlich auf ihre Kosten, wie True-Metaller, Blueser, Popper, oder Jazzer. Und ganz egal welcher Stilistik man im Endeffekt auch den Zuschlag geben mag: In jeder Disziplin verwöhnt der Amp mit einer Dynamik und Energie, wie sie eben nur ein Vollröhren-Amp bereit stellen kann. Das alles, in Kombination mit professionellen Features wie einem erstklassig ausgestatteten Effektweg (röhrengetrieben), einer integrierten Red-Box und der Möglichkeit der Nachrüstung mit dem optinalen Midi-Modul MSM-1, machen den TriAmp zur ultimativen Waffen in allen musikalischen Lebenlagen. Besser geht´s nimmer!


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