Die Loudbox von FISHMAN.

.. Power im Quadrat

ein Test von Bernd Strohm

Mit der Loudbox. präsentiert FISHMAN einen neuen High-End Acoustic-Comboamp für elektroakustische Instrumente. Die für ihre exzellenten Pickup-Systeme bekannte Firma betritt mit der Entwicklung des Amps mit dem treffenden Namen allerdings kein Neuland, sondern knüpft an die Erfolge Ihrer beliebten Referenz-Verstärker aus den 90ern an.

Ausstattungs-Details

Die kleine Kiste mit den handlichen Abmessungen (49 cm H x 39 cm B x 35 cm T ) wurde professionell und roadtauglich verarbeitet. Alle Ecken sind verstärkt und abgerundet, die Regler versenkt, die Speaker durch einen Metallgrill geschützt auch für den harten Einsatz "On The Road" ist die Loudbox bestens präpariert. Da das Gehäuse magnetisch abgeschirmt ist, kann der kompakte Soundgenerator aber auch problem-, und nebengeräuschlos, im Studio neben einem Computer platziert werden. Damit im Live-Einsatz zu jeder Zeit hörtechnisch alles unter Kontrolle bleibt, hat FISHMAN die Lautsprecherfront der Loudbox um 10 Grad abgeschrägt. Ein integrierter Klappständer ermöglicht zusätzlich das Kippen des Verstärkers in 3 Positionen: (45, 57 und 70 Grad) und verwandelt den Amp so in einen perfekten Monitor.

Der Antrieb

Um die drei separat montierten Lautsprecher an zu treiben und optimal untereinander abzustimmen fährt FISHMAN gleich drei RMS-Transistor-Endstufen auf,: Dabei werden 160 Watt für den 8 Zoll Basswoofer (zentral unten)abgezapft. 60 Watt treiben den 4 Zoll Midrange -Speaker an(oben rechts) und 30 Watt die beiden 1 Zoll Hochtöner(oben links).Unterm Strich ergibt sich so also eine Gesamt-Leistung von satten 250 Watt!

Anschlüsse und Regler

Das Bedien-Panel bietet einen Klinkeneingang (ultra-high) mit den entsprechend zugeordneten Controllern für Volume, Low (Shelv-Charakteristik), Mid (Resonance Filter), High (Shelv-Charakteristik), Brilliance (für den „Zing“ im Hochtonbereich), Notchfilter und den integrierten Federhall. Darüber hinaus gibt es noch einen Phase- und einen praktischen Mute-Schalter (Stand-By). Im Eingang werden Signale mit hoher und niedriger Impedanz (Eingangsempfindlichkeit) akzeptiert, so dass sowohl aktive wie passive Instrumente .optimal bedient werden. Der integrierte Notchfilter kann Brummschleifen oder Rückkopplungen mit einem extrem tiefen Schnitt ins Frequenzspektrum effektiv unterdrücken. Dank der Ausführung als Poti lässt sich die Störfrequenz sehr einfach ausfindig machen und eliminieren. So vorbereitet lässt sich der Volume-Regler mit ruhigem Gewissen bis zum Anschlag (= 120 dB) aufziehen. Allerdings ist dann ein Satz Ohrenstöpsel fällig die Loudbox ist wirklich verdammt laut! In der 7 Uhr Position wird das NF deaktiviert.

Auf der Rückseite des kompakten Soundgenerators finden sich die Anschlüsse des Effektwegs (1/4" Klinken für Send und Return) zum Einschleifen eines externen Effektgeräts. Ein symmetrischer XLR-Ausgang rundet die Ausstattung ab und liefert ein Signal, das sich ideale zur Direkt-Verlinkung mit einer PA, Mischer oder Recording-System eignet.

Die Praxis

Schon der erste Eindruck ist sehr positiv: Die Loudbox verstärkt problemlos alle elektroakustischen Instrumente und setzt sich, dank üppiger Leistung, in kleineren Clubs auch ohne PA Support durch. Dabei klingt die Loudbox weich, klar und präzise. Die Wiedergabe im Bassbereich ist ausgezeichnet und bietet jede Menge Reserven. Auch bei der Wiedergabe hoher Frequenzen kommt Freude auf. Tatsächlich machen die beiden Hochtönern einen so guten Job, dass selbst professionelle Studiomonitore damit bestückt werden könnten. Sie produzieren einen weichen Treble Sound, der die unangenehm flimmernde Geräuschkulisse (insbesondere im sensiblen Hochtonbereich), die Piezo-Pickup-Systeme so gerne produzieren, gut filtert. Die Mitten sind nicht wie bei Hifi-Systemen ausgedünnt, sondern sorgen für eine gute Orientierung und Kontur des Signals. Im Test verstärkte die Loudbox mit wachsender Begeisterung eine Vielzahl von Steel-String Gitarren. Dank des robusten 8 Zoll Basswoofer ließ sich aber auch ein Akustikbass erfolgreich in Szene setzen. Die Loudbox arbeitet eben einfach ausgezeichnet. Sie bringt die Charakteristika der unterschiedlichen Instrumente und Pick-Ups sehr detailgetreu ´rüber. Man hat es also nicht mit einem notorischen „Gleichmacher“ zu tun. Auch die integrierte Hallspirale macht einen soliden Eindruck. Unter professionellen Bedingungen empfiehlt es sich allerdings ein externes Gerät einzuschleifen.

Face to face
Video: Bernd Strohm + die Fishman Loudbox
(1.9Mb QuickTime mp4 )

Fazit

Die Loudbox ist ein hervorragendes Tool zur Verstärkung akustischer Saiteninstrumente. Die bereitgestellten Reserven (Lautstärke und Basswiedergabe) können unter normalen Gegebenheiten gar nicht ausgeschöpft werden und stellen sicher, dass kleine Clubgigs ohne zusätzlichen Support einer P.A. abgewickelt werden können. Aber nicht nur die Lautstärke stimmt: Dank des verwendeten 3-Wege Systems und der exzellenten Signalverarbeitung ist auch der Sound ein echtes Highlight. Die Loudbox klingt wirklich erstklassig und eignet sich ideal zur Verstärkung von Instrumenten mit Piezo-Systemen. Wer einen kompakten Comboamp sucht, der die Sache -ohne viel Schnick Schnack- auf den Punkt bringt und dabei eine erstklassige Performance liefert, liegt mit Fishman´s Loudbox goldrichtig!

Specs

FISHMAN Loudbox

  • SPL @ 1 Meter: 116 dB SPL
  • Frequenzspektrum: 100 Hz - 20kHz plus/minus 4dB
  • Leistung: 270W max @ 120Vrms, 60 Hz
  • Input: 10Mohm/68 pF
  • Bass: plus/minus 10dB@ 100Hz (shelving)
  • Mid: plus/minus 12 dB@ 1,2 kHz (resonant)
  • Treble: plus/minus 12dB @ 10 kHz (shelving)
  • Brilliance: plus/minus 12dB @ 10kHz (resonant)
  • Ausgänge: XLR-Balanced, 1/4" Klinke
  • Effektweg: 1x Send & Return
  • Schalter: Mute-, und Phase
  • Specials: Notch Filter
  • Lautsprecher: 8 Zoll Woofer, 4 Zoll Midrange, 2 x 1 Zoll Tweeters
  • Gewicht: 25 kg
  • Größe: 49 cm H x 39 cm B x 35 cm T
  • Preis: € 699,- (uvp)

Vertrieb in Deutschland:

GEWA GmbH
Isarauenstr. 17
82481 Mittenwald

http://www.musik-gewa.de

Hörbeispiel:
Infrarot (Bernd Strohm)

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